lizzas diaries
Samaná, Dominikanische Republik, 05. 10. 1993
Die Bar von Tom und Pete. Treffpunkt für Aussteiger, El Dorado der Gestrandeten, der großen und kleinen Abenteurer und Möchtegern Geschäftsmänner, die den Weg zurück nicht mehr finden. Erste Adresse für Touristen auf der Suche nach Kontakten und Seglern, die sich, gelangweilt von der Routine des täglichen Müßiggangs, nachmittags zur happy hour einfinden.
Traurige Geschichten machen hier die Runde, Geschichten von Betrug, von Korruption, vom Scheitern großer und kleiner Träume mitten im Paradies. Wie die von Tom, der 40.000 Dollar verloren hat bei dem Versuch, eine Pizzeria in Samaná aufzumachen. Die story gibt er täglich zum besten, irgendwer findet sich immer der sie noch nicht kennt und auch die, die sie schon gehört haben, kommen immer wieder in den Genuss. Die Zuhörerschaft spaltet sich für gewöhnlich in zwei Lager: die leicht irritierten Besucher und die ortsansässigen Ausländer, von denen jeder einen Ausschnitt seiner eigenen Geschichte in Toms Erzählung wiederfindet.
Recht scheint tatsächlich ein etwas dehnbarer Begriff hier zu sein, Recht hat der mit den besten Kontakten, der den Richter schmiert und der Polizei Rum ausgibt.
Roger ist der erste, er kommt immer schon am Morgen. Roger, der fettleibige Vietnamveteran, der seine schmale Rente in Bier umsetzt und dessen vernebelte Gedanken elliptische Kreise ziehen, von Vietnam nach South Carolina und wieder zurück in die Hölle von My Lai. Gegen fünf Uhr nachmittags, wenn die Sonne langsam ihre Kaft verliert, dann stellen sich auch die anderen ein, um sich bei einem kühlen Bier von der Langeweile des Tages zu erholen. Und um dem Meruenge zu entfliehen, der allgegenwärtigen Bedröhnung, die jedem Ausländer früher oder später die Nervenbahnen wundscheuert.
Bei Pete und Tom dröhnt guter alter Rock dagegen an, lassen die beruhigenden Klänge von Led Zeppelin, Dire Straits und Neil Young vergessen, wo man eigentlich ist. Und wenn sich dann der Alkohohl über die Gemüter gelegt hat und die guten dominikanischen Zigarren qualmen, dann sind sich plötzlich wieder alle einig:
„Schön hier, was?“
„yeah, it´s a great place, almost paradise, Samaná!“
Die Bar von Tom und Pete. Treffpunkt für Aussteiger, El Dorado der Gestrandeten, der großen und kleinen Abenteurer und Möchtegern Geschäftsmänner, die den Weg zurück nicht mehr finden. Erste Adresse für Touristen auf der Suche nach Kontakten und Seglern, die sich, gelangweilt von der Routine des täglichen Müßiggangs, nachmittags zur happy hour einfinden.
Traurige Geschichten machen hier die Runde, Geschichten von Betrug, von Korruption, vom Scheitern großer und kleiner Träume mitten im Paradies. Wie die von Tom, der 40.000 Dollar verloren hat bei dem Versuch, eine Pizzeria in Samaná aufzumachen. Die story gibt er täglich zum besten, irgendwer findet sich immer der sie noch nicht kennt und auch die, die sie schon gehört haben, kommen immer wieder in den Genuss. Die Zuhörerschaft spaltet sich für gewöhnlich in zwei Lager: die leicht irritierten Besucher und die ortsansässigen Ausländer, von denen jeder einen Ausschnitt seiner eigenen Geschichte in Toms Erzählung wiederfindet.
Recht scheint tatsächlich ein etwas dehnbarer Begriff hier zu sein, Recht hat der mit den besten Kontakten, der den Richter schmiert und der Polizei Rum ausgibt.
Roger ist der erste, er kommt immer schon am Morgen. Roger, der fettleibige Vietnamveteran, der seine schmale Rente in Bier umsetzt und dessen vernebelte Gedanken elliptische Kreise ziehen, von Vietnam nach South Carolina und wieder zurück in die Hölle von My Lai. Gegen fünf Uhr nachmittags, wenn die Sonne langsam ihre Kaft verliert, dann stellen sich auch die anderen ein, um sich bei einem kühlen Bier von der Langeweile des Tages zu erholen. Und um dem Meruenge zu entfliehen, der allgegenwärtigen Bedröhnung, die jedem Ausländer früher oder später die Nervenbahnen wundscheuert.
Bei Pete und Tom dröhnt guter alter Rock dagegen an, lassen die beruhigenden Klänge von Led Zeppelin, Dire Straits und Neil Young vergessen, wo man eigentlich ist. Und wenn sich dann der Alkohohl über die Gemüter gelegt hat und die guten dominikanischen Zigarren qualmen, dann sind sich plötzlich wieder alle einig:
„Schön hier, was?“
„yeah, it´s a great place, almost paradise, Samaná!“
lizza - 5. Okt, 02:18
Klasse!