Richard und Paula
Neulich fand ich im Haus meines Vaters eine alte Holzschatulle. Nichts wertvolles, ein billiges Souvenir mit einer nachcolorierten Panoramapostkarte im Deckel. Darauf Berge. Ein See. Im Innern eine Sammlung alter Knöpfe und darunter, hinter der roten Stoffverkleidung, ein Liebesbrief. Geschrieben am Weihnachtsabend 1943 von einem mir unbekannten Richard und gerichtet an meine Oma Paula, die Mutter meiner Mutter.
Zärtlich und rührend um Haltung bemüht waren diese Zeilen, von denen nur die Zeit, die seit ihrem Verfassen vergangen war, mir erlaubten, sie zu lesen. Wie sehr er jetzt gerade an sie dachte, während sie an der Seite ihres Mannes den Weihnachtsabend verbrachte. Wie er sich die Freude in den Augen ihrer Tochter - meiner Mutter – vorstellte und wie glücklich er war, über all das, was sie miteinander erleben durften. Trotz allem.
Mehr als ein halbes Jahrhundert nachdem er geschrieben worden waren, hatte der Brief mir das Geheimsnis meiner Großmutter geschenkt, die gestorben war, als ich 9 Jahre alt war. Sorgfältig legte ich ihn in sein Versteck zurück, packte die Knöpfe wieder obendrauf und stellte das Kästchen ins Regal zurück. Und fragte mich, ob in 20 Jahren noch irgendjemand wissen wird, wie Schreiben mit der Hand sich anfühlt und wie das Gefühl, den Brief eines geliebten Menschen in der Hand zu halten.
Zärtlich und rührend um Haltung bemüht waren diese Zeilen, von denen nur die Zeit, die seit ihrem Verfassen vergangen war, mir erlaubten, sie zu lesen. Wie sehr er jetzt gerade an sie dachte, während sie an der Seite ihres Mannes den Weihnachtsabend verbrachte. Wie er sich die Freude in den Augen ihrer Tochter - meiner Mutter – vorstellte und wie glücklich er war, über all das, was sie miteinander erleben durften. Trotz allem.
Mehr als ein halbes Jahrhundert nachdem er geschrieben worden waren, hatte der Brief mir das Geheimsnis meiner Großmutter geschenkt, die gestorben war, als ich 9 Jahre alt war. Sorgfältig legte ich ihn in sein Versteck zurück, packte die Knöpfe wieder obendrauf und stellte das Kästchen ins Regal zurück. Und fragte mich, ob in 20 Jahren noch irgendjemand wissen wird, wie Schreiben mit der Hand sich anfühlt und wie das Gefühl, den Brief eines geliebten Menschen in der Hand zu halten.
lizza - 12. Aug, 11:00